Hells Canyon in Idaho
provided by Idaho Office of Tourism
Glacier Nationalpark Montana
provided by Noah Couser Photography
MHA Tourism representatives am Crow Flies High State Park
provided by North Dakota Tourism
Mount Rushmore National Monument in South Dakota
provided by South Dakota Office of Tourism

Great American West

Montana, Wyoming, Idaho, South Dakota und North Dakota

Wo am besten starten?
Die fünf US-Bundesstaaten Idaho, Montana, North Dakota, South Dakota und Wyoming vermarkten sich zusammen unter der Dachmarke „The Great American West“. Viele Urlauber besuchen die fünf Staaten nämlich nicht einzeln, sondern kombinieren verschiedene Teile der Gegend in jeweils einem Roadtrip. Aber egal ob mit Mietwagen oder auch mit dem Wohnmobil: Die großen Entfernungen – zwischen Idahos Hauptstadt Boise ganz im Westen und Fargo ganz im Osten North Dakotas liegen zirka 2.000 Kilometer – sollte man nicht unterschätzen. Auch von Cheyenne im Süden Wyomings bis zum Glacier Nationalpark im Norden Montanas sind es immerhin noch 1.500 Kilometer.

Routenoptionen gibt es also zahlreiche. Die offizielle Gateway Stadt für den Great American West ist Denver, Colorado. Die Metropole am Fuße der Rockies punktet mit großartigem Kulturangebot, tollen Einkaufsmöglichkeiten und Restaurants. Alternative gute Startpunkte für eine Rundreise durch die fünf Staaten sind Minneapolis St. Paul Bloomington sowie Salt Lake City. 

Was gibt es zu sehen?
In den fünf Staaten leben insgesamt weniger als fünf Millionen Einwohner – dafür ist die Landschaft umso naturbelassener, bietet viele Möglichkeiten für Touren abseits der ausgetretenen Pfade und faszinierende Wildtier-Beobachtungen - neben den Nationalparks wartet auch in den zahlreichen State Parks mit Wildpferden, Bisons, Elchen, Rotwild und Bären eine artenreiche Tierwelt. Und aufgrund der fehlenden Metropolen gibt es sehr wenig Lichtverschmutzung und Sternenzelt sowie Milchstraße leuchten hier umso heller. 

Der Great American West punktet mit zahlreichen beeindruckenden Nationalparks wie dem Yellowstone u, Glacier, Badlands oder auch dem Theodore Roosevelt National Park. Auch das Mount Rushmore National Monument zählt zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Gegend. Idaho fügt sich mit viel ungezähmter Natur, dem weltberühmten Sun Valley Resort und dem Craters of the Moon National Monument im Westen des Staatenverbundes an. 
 
In den authentischen Westernstädtchen des Great American West geht die Zeit einfach etwas langsamer, die Restaurants sind noch in Familienhand und die Fassaden oftmals historisch. Einblicke in ihre reiche Kultur geben die ansässigen amerikanischen Ureinwohner ob bei den bunten PowWows oder bei geführten Touren, die einen ganz besonderen Blick auf die Naturschönheiten vermitteln. 

Was kann man unternehmen?
Das kontinentale Klima mit heißen Sommern und kalten Wintern sowie eine faszinierende Erdgeschichte sorgen für faszinierende Landschaften: Wüstenähnliche Gebiete wechseln sich mit weiten Gras-Prärien und schneebedeckten Gipfeln ab. Diese Vielfältigkeit ist ideale Voraussetzung für zahlreiche Outdoor-Aktivitäten und unvergessliche Erlebnisse während einem Familienurlaub - ob Rafting auf gewaltigen Flussläufen, Mountainbiken zwischen farbenfrohen Felswänden, Wald- und Graslandschaften oder Skifahren auf Puderschnee in der Wintersaison. Wer gerne mal komplett Urlaub vom Alltag macht, ist auf einer der vielen Gäste-Ranches in der Region richtig und entdeckt die Natur vom Pferderücken aus oder lässt beim Lagerfeuer die Seele baumeln.  

Montana 
Montana, auch der „Big Sky State“ genannt, glänzt mit dem Glacier Nationalpark ganz im Norden, sowie einem kleinen Teil des Yellowstone Nationalparks, der über ein nahezu ungestörtes Ökosystem verfügt. Einige der schönsten Panoramastrassen des Landes wie die Going-to-the-Sun Road oder der Beartooth Highway stehen beim Roadtrip durch Montana ganz oben auf der Bucket-List.

Obwohl ungefähr so groß wie Deutschland leben nur zirka eine Million Einwohner in Montana – dafür umso mehr Tiere. Das Landschaftsbild ist durch eiszeitliche Gletscher und gigantische Wälder geprägt. In über 700 Seen, Bächen und Flüssen, die ein ideales Angelrevier sind, leben zahlreiche Fischarten. In den weiten Tälern und Hochebenen finden sich unzählige Gäste-Ranches, die den Lebensstil der amerikanischen Cowboys widerspiegeln und Besucher authentisch daran teilhaben lassen. Trotz der landwirtschaftlichen Prägung bieten die Städte des Staates - wie Great Falls, Helena, Missoula, Butte, Billings, Bozeman oder Whitefish - viele historische Gebäude, eine oft bewegte Geschichte aber auch eine innovative Gastroszene, komfortable Hotels und spannende Museen.

Das Gebiet von Montana nennen zwölf verschiedenen Ureinwohner-Stämme ihre Heimat und deren Traditionen leben in alljährlichen PowWows wie den North American Indian Days in Browing, oder der Crow Fair & Rodeo in Crow Agency. Das Stammesfest feierte 2018 sein 100. Jubiläum und zieht mit seinen Paraden und dem größten „Tipi-Dorf“ der Welt, jedes Jahr zahlreiche Besucher an. Auch einige der berühmtesten Schlachten fanden auf dem Territorium Montanas statt: Ganz im Süden fasziniert die mystische Atmosphäre auf dem Little Bighorn National Battlefield wo General Custer, den Kriegern von Sitting Bull unterlag. Unweit davon punktet die zweitgrößte Stadt des Staates Billings mit einer großartigen Lage am Yellowstone River und unterhalb hochaufragender Steinformationen, genannt „Rimrocks“. 

Idaho
Vielen vielleicht wegen seiner reichen Kartoffelanbaugebiete bekannt, bietet Idaho – aufgrund seiner vielen Edelsteinvorkommen und den landschaftlichen „Juwelen“ auch „Gem State“ genannt – doch so viel mehr: Die Hauptstadt Boise hat in den letzten Jahren hohen Zuwachs erfahren und sich zu einer vibrierenden Studentenstadt mit Kunst- und Gastronomieszene entwickelt. Der noble Resort-Ort Sun Valley ist ein Ski-Paradies in den Bergen von Zentral-Idaho und zog schon Ernest Hemingway in seinen Bann. Und das Bergbaustädtchen Wallace im äußersten Norden des Staates spielte im Blockbuster „Dante’s Peak“ als Drehort die Hauptrolle: Einst „Silberhauptstadt“ der Welt beherbergt das Örtchen viele historische Gebäude und spannende Museen - ob unter Tage die ehemalige Silbermine, oder darüber das Oasis Bordello Museum. Ganz in der Nähe startet einer der schönsten Radwege des Landes: Der Trail of the Hiawatha verläuft auf einer ehemaligen nur abwärts, durch lange Tunnel und über hohe hölzerne Brücken, inmitten dunkler Nadelwälder.

Darüber hinaus überrascht der Staat mit ungewöhnlichen Naturphänomenen wie dem imposanten Bruneau Dunes State Park oder der Hells Canyon National Recreation Area, Nordamerikas tiefster Schlucht ganz im Westen an der Grenze zu Oregon. Das Craters of the Moon National Monument liegt im Süd-Osten des Staates und ist eine bizarre und beeindruckende Landschaft aus erkalteten Lavaströmen. In den 1960er Jahren nutzten Astronauten das Gebiet kurzzeitig zur Ausbildung. Mit knapp 5.000 Kilometern an Flussläufen, die für Wildwasser-Raften ideal sind, hält Idaho nationalen Rekord: Payette, Salmon, Pend’Oreille oder Kootenai sind nur einige der klangvollen Flussnahmen, die wirklich unbegrenzten Raftingspaß bieten. 

Des Weiteren bietet Idaho eine große Anzahl an State Parks und National Reserve Areas, die zwar weniger bekannt sind als Nationalparks, doch ebenso unter Naturschutz stehen und in ihrer Schönheit oftmals echte Geheimtipps abseits des Massentourismus darstellen. Die City Of Rocks National Reserve im Süden des Staates ist nicht nur geologisch, sondern auch historisch faszinierend, denn hier kamen die großen Wagentrecks der Siedler auf dem California Trail vorbei. Inschriften und Spuren entdeckt man noch heute beim Wandern. Am östlichen Rand grenzt Idaho an Wyoming und kann in dieser Region mit traumhaften Panoramastraßen, zum Beispiel entlang der Mesa Falls sowie kleinen Städten aufwarten. 

North Dakota
Ein großer Teil des Staates North Dakota fasziniert mit grasbedecktem Weide- und Farmland. Im westlichen Teil erstreckt sich der Theodore Roosevelt National Park - eine gewaltige Berglandschaft mit Tafelbergen, Türmen und Zinnen, die in den letzten Millionen Jahren durch Erosionen geformt wurden. Neben einer Vielzahl an Bisons, Rotwild und Dickhornschafen finden Besucher ideale Bedingungen zum Wandern, Kanu fahren, Biken, Fischen, Reiten u.v.m. 

Im Gegensatz dazu stehen die Great Plains mit ihrer weitläufigen Steppenlandschaft, die oft der Landwirtschaft dient. Abwechslung für’s Auge bietet monumentale Street Art in der Prärie auf dem sogenannten „Enchanted Highway“, einer 50 Kilometer langen Strecke mit sieben riesigen Metallskulpturen, die Tier- und Märchenwelt darstellen. Der Missouri River, der zusammen mit dem Mississippi eines der längsten Flusssysteme der Welt bildet, mäandert durch weite Teile des Staates, bietet viele Rückzugsorte für eine große Vogelpopulation und eignet sich ausgezeichnet für Wassersportarten jeglicher Art. 

Ob PowWow, Museum oder Interpretationszentrum, die Kultur der Ureinwohner hat in North Dakota einen hohen Stellenwert und sollte Teil jeder Rundreise sein: In der Knife River Indian Villages National Historic Site und dem Fort Abraham Lincoln State Park lassen sich beispielsweise die Earth-Lodges der ansässigen Mandan und Hidatsa Stämme bewundern. 

Ein weiteres Highlight ist die Hauptstadt Bismarck mit dem Regierungshaus State Capitol, welches das höchste Gebäude North Dakotas ist und das Stadtbild prägt. Natürlich ist auch die Stadt Fargo, berühmt geworden durch den gleichnamigen Film, ein idealer Stopp für Reisende auf dem Weg von Minneapolis in das Herzland und die Badlands von North Dakota. Fargo's Motto ist „North of Normal“ und die interessante Gastroszene, Boutique-Hotels und spannende Museen sind wirklich einen Halt wert. 

South Dakota
Um die Black Hills, die heiligen Berge der Lakota Indianer, ranken sich zahlreiche Mythen. Sie sind heute der größte Besuchermagnet des Staates und bieten sich mit ihren vielen touristischen Attraktionen für einen mehrtägigen Aufenthalt an, zum Beispiel im zentralen Rapid City. Vom weltbekannten Mount Rushmore National Memorial überblicken die Gesichter der US-Präsidenten George Washington, Thomas Jefferson, Theodore Roosevelt und Abraham Lincoln die weitläufige Berglandschaft. Events wie das alljährliche Buffalo Roundup im Custer State Park oder sommerliche PowWows bei denen die Ureinwohner ihre Traditionen präsentieren, geben Reisenden Einblick in die kulturellen Wurzeln Amerikas. Unbedingt bestaunen sollte man auch das Crazy Horse Memorial, das Ureinwohner-Äquivalent zu Mount Rushmore, welches allerdings noch lange nicht vollendet ist. Verbunden werden die Sehenswürdigkeiten der Black Hills durch kurvige Straßen, einige davon legendär wie die Iron Mountain Road oder der Needles Highway mit zahlreihen Tunneln und Haarnadelkurven. 

Etwas östlich der Black Hills liegt der Badlands National Park, der mit seinen bunten bizarren Steinformationen vor allem im Morgen- oder Abendlicht glänzt. Großartige Geschichten findet man auch in der authentischen Goldgräberstadt Deadwood, dem durch die Motorrad-Rallye weltberühmten Sturgis oder dem Ort Wall, der sich von einer einfachen Farm zum bunten Souvenir-Mekka entwickelt hat. 

Im östlichen Teil des Prärie-Staates hat sich Sioux Falls an den gleichnamigen Wasserfällen zur größten Stadt des Staates entwickelt. In der Nähe hat das Örtchen DeSmet seiner berühmten Bürgerin, der Autorin Laura Ingalls Wilder, die mit ihren Jugenderinnerungen unter dem Titel „Unsere kleine Farm“ Geschichte schrieb, ein „lebendiges Museum“ gewidmet. Im Örtchen Vermillion findet sich im National Music Museum (NMM) eine der umfangreichsten Sammlungen an Musikinstrumenten weltweit - insgesamt 1.500 Exemplare. Darunter gibt es Raritäten wie beispielsweise eine Geige von Stradivari und Gitarren von Elvis, Johnny Cash und B.B. King. Erst 2018 wurde im äußersten Südwesten der Good Earth State Park ins Leben gerufen, hier warten faszinierende Zeugnisse einer prähistorischen Stammeskultur und ebenfalls in der Gegend liegen die einzigartigen Felsformationen es Palisades State Park. 

Wyoming
In den endlosen Weiten Wyomings können Besucher in die Lebensweise der Cowboys eintauchen, die schon seit dem 19. Jahrhundert, der Zeit der ersten Pioniere, besteht. In der nordwestlichen Ecke des Staates liegt der Yellowstone Nationalpark mit seinen Geysiren, heißen Quellen, Schlammvulkanen und den majestätischen Bisons. Südlich davon erstreckt sich der Grand Teton Nationalpark, dessen Berggipfel ein Paradies für Skiläufer und Bergsteiger sind. Hier befindet sich auch das Jackson Hole Tal, das die einheimischen Ureinwohnerstämme als sakralen Ort verehren. 
 
Die Stadt Jackson ist ein beliebter Ferienort, ob im Winter zum Ski fahren oder im Sommer zum Wandern und Rafting. Unbedingt einen Besuch wert ist das „Buffalo Bill Center“ im westlich von Yellowstone gelegenen Cody. Der Komplex aus fünf Museen gilt als eine der umfangreichsten Einrichtungen des amerikanischen Westens. Ebenfalls berühmt ist Cody, das 1896 von Buffalo Bill selbst gegründet wurde, für sein allabendliches Nite Rodeo im Sommer, welches schon seit 1938 stattfindet. Weiter im Nordosten von Wyoming liegt das Devils Tower National Monument, ein 260 Meter hoher Steinmonolith, den Stämmen heilig und bekannt aus dem Filmklassiker „Die unheimliche Begegnung der dritten Art“. 
 
Die Hauptstadt Cheyenne zieht mit den immer im Juli stattfindenden „Frontier Days“, dem größten Rodeo des Landes inklusive Volksfest, viele Besucher an. Geheimtipps abseits der großen Parks sind die authentischen Western-Städtchen Sheridan und Buffalo nahe der Bighorn Mountains, die heißen Quellen von Thermopolis und das Wind River Country mit dem gleichnamigen Reservat, das tiefe Einblicke in die Stammeskultur der Arapaho und Shoshonen ermöglicht. Auch die bizarren Felsformationen der Flaming Gorge an der Grenze zu Utah oder das Städtchen Casper mit dem National Historic Interpretative Center, welches die Wege der großen Siedlertrecks im 19. Jahrhundert wunderbar veranschaulicht, sind einen Abstecher wert. 

Viele weitere Informationen und Routenvorschläge gibt es auch unter https://greatamericanwest.de